Welche Schneidetechnik sollte man beim Fällen von Bäumen mit einer Forstseilwinde anwenden?
Die Schneidetechnik beim Fällen von Bäumen unter Zuhilfenahme einer Forsteilwinde
Generell ist die Arbeitstechnik universell bei allen Baumarten einsetzbar. Bäume mit grober Borke und tief angesetzten Ästen können so rasch angeschlagen werden. Dabei wird das Forstseilende mit dem Schäkel in der gewünschten Anschlaghöhe über den Ast gelegt. Der Haken der Anschlagkralle wird mit dem Anschlagseil schrittweise um den Stamm gezogen. So wird der Baum umkreist und das Anschlagseil kann so mit der Seilwinde verbunden werden.
Die spezielle Schneidetechnik
Eine erhebliche Gefahr beim Baumfällen, besonders das Arbeiten im Laubholz, stellt durch trockene oder brüchige Äste und Kronenteile eine nicht zu unterschätzende Gefährdung dar. Das Touchieren benachbarter Kronen ist ausreichend, dass diese weit verstreut zu Boden gehen können. Um eine seilunterstützende Wirkung bei der Anwendung der Forstseilwinde zu erreichen wird eine besondere Arbeitstechnik empfohlen:
Der Baum soll erst vor dem Fall desselben in Bewegung gesetzt werden sobald alle Personen den Gefährdungsbereich verlassen haben. Wird diese Schneidetechnik eingehalten, so wird ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit erreicht. Beim Baumfällen besteht erstmals Gefahr, wenn herabfallende Äste durch die Straffung des Zugseiles zu Boden fallen. Daher ist es ratsam den Gefahrenbereich vorab zu verlassen. Das Signal zum Anziehen des Windenseiles geht vom Motorsägeführer aus. Der Fällschnitt muss als Stechschnitt ausgeführt werden.
Das bemessene Halteband wird mit mindestens 10 % des Stockdurchmessers ausgeformt. Der Einsatz von Sicherungskeilen ist gesetzlich vorgeschrieben, werden aber durch angepasste Keilarbeit nur auf leichte Weise angezogen. Da sich eine ruckartige Erschütterung des Baumes durch das Trennen des Haltebandes nicht vermeiden lässt ist die Anwendung der modifizierenden Schneidetechnik angeraten: Hierbei wird das Halteband negativ 15 bis 20 cm unterhalb des Fällschnittes durchtrennt. Weder die versetzten Schnittebenen noch die Baumfaser halten den Baum dann noch in der ursprünglichen Position fest. Jetzt kann die Fällmannschaft einen sicheren Platz für das Zurückweichen aufsuchen. Nun kann der Baum durch die Forstseilwinde zu Fall gebracht werden.